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DIW-Studie: Deutschland droht eklatanter Mangel an Arbeitskräften

Bauarbeiter
(Quelle: über dts Nachrichtenagentur)
GDN - Deutschland droht einer Studie zufolge in den kommenden Jahrzehnten ein eklatanter Mangel an Arbeitskräften. Bis zum Jahr 2040 droht ein Rückgang des Erwerbstätigen-Potenzials um sieben Millionen Personen, wenn Deutschland nicht Jahr für Jahr ausländische Arbeitskräfte ins Land holt, berichtet das "Handelsblatt" (Donnerstag) unter Berufung auf eine Untersuchung des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW).
In der Studie hat das DIW verschiedene Szenarien zur Entwicklung des Erwerbstätigen-Potenzials bis zum Jahr 2040 durchgerechnet. Im schlimmsten Fall fehlen demnach 2040 im Vergleich zu heute 9,5 Millionen Arbeitskräfte. Dies wäre der Fall, wenn die Erwerbsquote auf dem heutigen Niveau von rund 71 Prozent stagniert und es keine Einwanderung gäbe. Selbst bei einer jährlichen Netto-Zuwanderung von 200.000 Menschen im Jahr würden in diesem Negativ-Szenario noch immer sechs Millionen Arbeitnehmer fehlen. Würde die Erwerbsquote dagegen so stark steigen wie in den vergangenen fünf Jahren, würde sich die Arbeitskräfte-Engpass in Grenzen halten. So würde ohne Zuwanderung das Erwerbspotenzial bis 2040 um drei Millionen sinken, bei einer Zuwanderung von 200.000 Menschen im Jahr sogar konstant bleiben. Allerdings ist eine derart günstigste Entwicklung laut der Studie höchst unwahrscheinlich. Denn in diesem Fall würde am Ende jede Arbeitskraft zwischen 55 und 64 Jahren in Lohn und Brot stehen. Ein realistisches Szenario ist laut Studie eine Entwicklung wie in der Schweiz. Dort ist die Erwerbsquote mit 75,6 Prozent rund 4,5 Prozentpunkte höher als in Deutschland. Gelingt es, bis 2040 die Erwerbsquote auf das heutige Schweizer Niveau zu heben, "würde sich das Erwerbspersonenpotenzial bis 2040 um sieben Millionen Personen verringern", heißt es in der Studie. Deutlich abgedämpft würde der Effekt, wenn jedes Jahr 200.000 mehr Zuwanderer ins Land strömen als abwandern. Dann würden 2040 noch 2,4 Millionen Arbeitskräfte fehlen. Das DIW sieht deshalb vor allem Zuwanderung als probates Mittel, um die Folgen der demografischen Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt abzufedern. "Deutschland wird künftig mehr oder minder stark auf Zuwanderung angewiesen sein", sagte DIW-Forscher Karl Brenke.
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