Finanzen

IW-Chef mahnt Wirtschaft zu mehr Selbstbewusstsein gegenüber Trump

Michael Hüther
(Quelle: über dts Nachrichtenagentur)
GDN - Der Direktor des Instituts der deutschen Wirtschaft, Michael Hüther, hat Unternehmenslenker zu einem selbstbewussteren Auftreten gegenüber dem designierten US-Präsidenten Donald Trump aufgefordert. "Für die Wirtschaft kommt es nun sehr darauf an, Haltung zu bewahren und selbstbewusst zu agieren. Das wenn auch nur vordergründige Einknicken bei Ford und Co. macht keinen guten Eindruck", sagte Hüther dem "Handelsblatt".
"Man gibt hier, was man zivilen Akteuren der demokratischen Ordnung nie gegeben hätte – noch nicht mal dem Anschein nach." Insofern hänge viel davon ab, wie die Unternehmer und Manager reagierten. "Wenn die Sonntagsreden zur sozialen Marktwirtschaft ernst gemeint waren, dann müsste dem nun eine klare Haltung basierend auf den Werten unserer Ordnung folgen. Da bin ich zumindest gespannt", sagte Hüther. Der Autokonzern Ford hatte zuletzt Investitionspläne in Höhe von 1,6 Milliarden Dollar in Mexiko beerdigt. Beobachter werteten den Schritt als Reaktion auf die aggressiven Töne des künftigen US-Präsidenten Trump. Der Republikaner hatte auch andere Konzerne, die ihre Produktion von den Vereinigten Staaten nach Mexiko verlegen, scharf angegriffen. Deutschen Autoproduzenten drohte er nun ebenfalls mit hohen Strafzöllen, falls sie weiterhin Fahrzeuge für den US-Markt in Mexiko fertigen lassen. Enttäuscht zeigte sich Hüther über Trumps jüngste Pressekonferenz seit fast einem halben Jahr. Es habe sich bestätigt, was seit der Wahl zu erkennen gewesen sei: "Trump wird sich nicht mäßigen, weder im Ton noch im Inhalt", sagte Hüther. "Insofern bleibt die Unsicherheit hoch, von der Nato-Verpflichtung bis zum Boykott einzelner Unternehmen oder Staaten."
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