Finanzen
HRI-Prognose: Deutschlands Wirtschaft wird 2017 schwächeln
Im Vergleich zu diesem Jahr dürfte sich das Wirtschaftswachstum 2017 damit halbieren. Auch im Jahr 2018 werde die gesamtwirtschaftliche Leistung nur um 1,2 Prozent zulegen, erwarten die HRI-Volkswirte. Grund für das verhaltene Wachstum seien die schlechteren weltwirtschaftlichen Rahmenbedingungen. "Der Welthandel hat seit 2011 deutlich an Dynamik verloren", sagte HRI-Präsident Bert Rürup. In den vergangenen 18 Monaten habe er sogar nur stagniert. "In den nächsten zwei Jahren dürften aus dem Zusammenspiel von Einfuhr und Ausfuhr negative Impulse auf die Wachstumsrate des Bruttoinlandsproduktes ausgehen", betonte Rürup. Das HRI setzt sich mit seiner Vorhersage deutlich von anderen Konjunkturprognosen ab. So sagte beispielsweise die Bundesbank vergangene Woche einen "kräftigeren Aufschwung" voraus. Und laut Bundeswirtschaftsministerium dürfte die Konjunktur im Jahresendquartal wieder etwas Fahrt aufnehmen, weil sich die Aussichten für die Weltwirtschaft insgesamt etwas aufgehellt hätten. Das HRI erwartet hingegen, dass der anstehende Ausstieg des Vereinigten Königreichs aus der Europäischen Union und die angekündigte protektionistische Wirtschaftspolitik des neuen US-Präsidenten Donald Trump die deutsche Exportwirtschaft massiv belasten werden. Rund 15 Prozent der deutschen Exporte gehen in die USA und das Vereinigte Königreich. Das HRI ist ein unabhängiges Forschungsinstitut unter dem Dach der Verlagsgruppe "Handelsblatt". Der langjährige Vorsitzende der "Wirtschaftsweisen" Bert Rürup leitet das HRI.
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