Finanzen

Ökonom Shiller warnt Anleger vor "Trump-Blase"

Donald Trump
(Quelle: über dts Nachrichtenagentur)
GDN - Robert Shiller warnt Anleger vor einer "Trump-Blase" an den Finanzmärkten. "Anleger werden Trumps Wirtschaftspolitik fälschlicherweise als den Beginn einer neuen Ära interpretieren, als einer Zeit mit weniger Regulierung, niedrigeren Steuern und einem wirtschaftsfreundlicheren Klima", sagte der Ökonomie-Nobelpreisträger der "Welt".
"Trump könnte auf diese Weise an den Märkten eine richtige Blase schaffen, eine Trump-Blase." Der US-Finanzwissenschaftler geht davon aus, dass die Begeisterung der Märkte für Trump noch eine Weile anhalten könnte. "Ich war bisher skeptisch, was Investitionen am US-Aktienmarkt anging. Die Aktien sind meiner Ansicht nach schon sehr hoch bewertet, auch nach der von mir entwickelten Maßzahl Shiller-KGV", sagte der Ökonom der "Welt". "Jetzt, nach dem Trump-Sieg, frage ich mich aber schon, ob es nicht trotzdem eine gute Zeit sein könnte, um in US-Aktien zu investieren." Zwar sprächen handfeste Gründe dafür, dass die Kurse steigen, etwa Trumps Pläne für niedrigere Steuern auf Unternehmensgewinne oder laschere Umweltauflagen. Dennoch warnt der Finanzwissenschaftler vor einer Blase, die sich in der Euphorie für Trump und seine Wirtschaftspolitik aufblasen könnte. Er zieht dazu Parallelen zur Präsidentschaft von Calvin Coolidge Mitte der 20er-Jahre. Auch dieser Präsident sei sehr wirtschaftsfreundlich gewesen, habe Regulierungen abgelehnt und deshalb nichts gegen die ausufernde Börsenspekulation getan. Die Blase am Aktienmarkt, die sich in seiner Amtszeit aufgepumpt hatte, platzte schließlich 1929 - ein Ereignis, das als Auslöser der Weltwirtschaftskrise gilt. "Auch diese Blase, die sich gerade entwickelt, könnte böse enden, so wie damals, 1929", warnt Shiller.
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