Finanzen

Arbeitgeber warnen vor überhasteter Rentenreform

Senioren und Jugendliche
(Quelle: über dts Nachrichtenagentur)
GDN - Die Wirtschaft warnt die Politik nachdrücklich vor einer Rentenreform zulasten der Beitragszahler. "Ich glaube, es wäre gut, wenn die Große Koalition auch große rentenpolitische Vernunft beweist und jetzt keinen von Katastrophenmeldungen intendierten Schnellschuss macht", sagte der Hauptgeschäftsführer der Arbeitgebervereinigung BDA, Steffen Kampeter, dem "Handelsblatt" (Mittwochsausgabe) und der "Wirtschaftswoche".
Angesichts der aufgeheizten Debatte empfiehlt der frühere parlamentarische Staatssekretär im Finanzministerium eine "Atempause zur vernünftigen Fortentwicklung von Renten- und Beitragsniveau". Die Obergrenze von 40 Prozent bei den Sozialversicherungsbeiträgen dürfe nicht leichtfertig aufgegeben werden, warnte der Wirtschaftsfunktionär. In der Rentenversicherung sei auch deshalb Zurückhaltung angebracht, weil sich die Kostenbelastung in der Krankenversicherung womöglich sehr viel dynamischer entwickle als erwartet. Auf eine künftige Untergrenze für das gesetzliche Rentenniveau von heute knapp 48 Prozent wollte sich der BDA-Funktionär nicht festlegen lassen. "Der vernünftigste Beitrag zur Alterssicherung ist eine kontinuierliche produktivitätsorientierte Wachstumspolitik, die auch Lohnerhöhungsspielraum schafft", sagte er. Außerdem sprach er sich für eine weitere Stärkung der betrieblichen und privaten Altersvorsorge aus: "Als wir die Rente mit 67 diskutiert haben, wurde gesagt, wir senken das Rentenniveau behutsam ab, um den Beitragszahler zu entlasten, und stärken gleichzeitig die zweite und dritte Säule. Das erste ist konsequenter durchgeführt worden als das zweite", sagte Kampeter.
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