Finanzen

Deutschlandradio-Chef für Rentenbremse beim öffentlich-rechtlichen Rundfunk

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(Quelle: über dts Nachrichtenagentur)
GDN - Der Intendant des Deutschlandradios hat sich nachdrücklich für eine Bremse bei den betrieblichen Renten beim öffentlich-rechtlichen Rundfunk ausgesprochen. In einem internen Schreiben warnt Willi Steul vor Kürzungen im Programm und Stellenabbau, sollte es zu keiner Einigung mit den Gewerkschaften kommen, berichtet die "Bild am Sonntag".
Seit 2013 verhandeln die Sender unter anderem mit Verdi, die betrieblichen Renten langsamer steigen zu lassen. Wie die Zeitung weiter berichtet, stimmte Verdi jetzt nur Einsparungen beim Auslandssender "Deutsche Welle" zu. Für ARD-Anstalten und Deutschlandradio lehnt die Gewerkschaft dagegen eine Deckelung der jährlichen Rentenerhöhung auf ein Prozent bislang ab. Steul schreibt der Zeitung zufolge in seinem Brandbrief: "Im Öffentlichen Dienst gilt diese Regel bereits seit dem Jahr 2002, weil das alte System schon damals als nicht mehr finanzierbar erkannt wurde. Wir haben hier keinerlei Spielraum." Sollten die Gewerkschaften nicht einlenken, prophezeit der Intendant schmerzhafte Konsequenzen: "Entweder fallen dann die Gehaltsanpassungen für alle geringer aus", so Steul. "Oder aber wir müssen bei unseren Programmleistungen und/oder bei der Zahl der Stellen sparen." Durch festgefahrene Verhandlungen bei der Altersversorgung könne sich in der Bevölkerung zudem der Eindruck verfestigen, die öffentlich-rechtliche Rundfunkfamilie halte starr an Privilegien und Leistungen fest, die durch die Entwicklung der Gesellschaft nicht mehr zu halten seien, schreibt Steul. "Dies schadet uns unmittelbar finanziell und es wird uns am Ende existenziell schaden."
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