Finanzen

Industrie will sich verstärkt in Entwicklungsländern engagieren

Industrieanlagen
(Quelle: über dts Nachrichtenagentur)
GDN - Die Flüchtlingskrise hat im Bundesverband der deutschen Industrie (BDI) ein Umdenken bewirkt. "Es handelt sich nicht mehr um isolierte Probleme armer Länder", sagte BDI-Präsident Ulrich Grillo dem "Handelsblatt".
"In einer globalisierten Welt ist die Exportnation Deutschland mehr denn je von Entwicklungen betroffen, die sich tausende Kilometer entfernt ereignen." Diese Erkenntnis nimmt der BDI jetzt zum Anlass, sich erheblich stärker als bisher in Entwicklungsländern zu engagieren. Fluchtursachen bekämpfen, das heiße auch, in den Herkunftsländern Arbeitsplätze zu schaffen. In einem Grundsatzpapier, das der BDI an Entwicklungsminister Gerd Müller (CSU) geschickt hat, nennt er als Ziel: "Politik und Wirtschaft gehen eine Partnerschaft ein, um Wohlstand weltweit zu ermöglichen." Hinter dem Angebot zur Zusammenarbeit steht allerdings auch ein handfester Forderungskatalog an Müller: Die Entwicklungshelfer vor Ort sollen auch deutsche Unternehmer beraten und ihnen helfen, in den schwierigen Märkten Fuß zu fassen. Vor allem Mittelständler bräuchten Begleitung. Zudem setzt der BDI darauf, dass ein höherer Anteil des Entwicklungsetats als bisher in gemeinsam Projekte mit der Wirtschaft fließt. Gegenüber Nichtregierungsorganisationen, die stärker gefördert werden, sieht sich die Wirtschaft bisher benachteiligt. Die von Müller vor einigen Wochen gegründete Agentur für Wirtschaft und Entwicklung sieht der BDI als ersten Schritt in die richtige Richtung, dem weitere folgen müssten.
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