Finanzen

Betriebsratschef: RWE will 700 Stellen bei Westnetz streichen

GDN - Der Essener Energiekonzern RWE plant einen Stellenabbau bei der Dortmunder Tochterfirma Westnetz. Über Altersteilzeit-Verträge sollen rund 700 Arbeitsplätze wegfallen, sagte Westnetz-Gesamtbetriebsratschef Reiner Böhle der "Westdeutschen Allgemeinen Zeitung" (Freitagausgabe).
Westnetz zählt derzeit etwa 6.000 Stellen. Ein Schwerpunkt liegt in Nordrhein-Westfalen. Das Gebiet der RWE-Tochter reicht von Niedersachsen bis nach Trier in Rheinland-Pfalz. Mit der Westnetz-Personalleitung sei ein Altersteilzeit-Programm bis zum Jahrgang 1963 vereinbart worden, berichtete Böhle. Er hoffe, dass möglichst viele betroffene Beschäftigte das Angebot annehmen. Das Netzgeschäft gehört neben den Bereichen erneuerbare Energien und Vertrieb zu den Sparten, die in die neue Zukunftsgesellschaft von RWE wechseln. Gleichwohl gerät der Konzern auch im Netzgeschäft unter Druck. "Herausforderungen ergeben sich hier unter anderem durch den zunehmenden Wettbewerb um Konzessionen", erklärte RWE unlängst im Geschäftsbericht. Wer in Deutschland Energienetze betreiben will, muss sich von der Kommune vertragliche Rechte dazu einräumen lassen. Ende 2015 hatte RWE nach eigenen Angaben rund 3.000 Stromnetz- und 800 Gasnetz-Konzessionen mit einer Laufzeit von zumeist 15 bis 20 Jahren. Wenn Konzessionen auslaufen, muss sich RWE gegen Konkurrenten durchsetzen. "Zudem möchten immer häufiger die Kommunen selbst ins Verteilnetzgeschäft einsteigen", schreibt RWE im Geschäftsbericht.
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