Finanzen

Studie: Anteil von Frauen in Männerberufen gestiegen

Frau mit braunem Haar
(Quelle: über dts Nachrichtenagentur)
GDN - Seit 2004 ist der Anteil von Frauen in vier von fünf typischen Männerberufen gestiegen – zum Teil sogar deutlich. Das zeigt eine Studie des Bundesinstituts für Berufsbildung (BIBB), über die das "Handelsblatt" berichtet.
Unter den 25 häufigsten Berufen gibt es drei, die junge Frauen offenbar besonders ansprechen: Im Beruf "Maler/-in und Lackierer/-in" kletterte der Frauenanteil seit 2004 um 6,5 Punkte auf fast 16 Prozent, bei den Tischlern stieg er von sieben auf zwölf Prozent. Bei den Bäckern schließlich war der Zuwachs so groß, dass der Frauenanteil 2015 bereits bei 26 Prozent lag. Damit ist "Bäcker" kein typischer Männerberuf mehr. Mädchen von den Vorteilen der in der Regel viel besser bezahlten Männerberufe zu überzeugen, "braucht offenbar viel Geduld und Zeit", sagte BIBB-Präsident Friedrich Hubert Esser dem "Handelsblatt". "Die Ergebnisse zeigen aber, dass sich etwas bewegen lässt." Zum 16. Mal wirbt der "girlsday" an diesem Donnerstag wieder für Frauen in Männerberufen. Als Männerberufe gelten solche, in denen mindestens 80 Prozent der Azubis männlich sind. Das sind vor allem die Bau-, Metall- und Elektroberufe. Im Schnitt stieg der Anteil der weiblichen Azubis in allen Männerberufen seit 2004 nur um zwei Prozentpunkte. Doch auch bei den Mechatronikern beispielsweise stieg er immerhin von knapp vier auf gut sieben Prozent der neuen Lehrlinge im Jahr 2015, bei den KFZ-Mechatronikern von gut zwei auf vier Prozent. Bei den Werkzeugmechanikern kletterte die Quote von drei auf fast acht Prozent. Die Autoren der BIBB-Studie gehen davon aus, dass es sich unter den Mädchen herumgesprochen hat, dass sie in Männerberufen mehr Geld verdienen: In der Ausbildung erhalten sie dort im Schnitt 848 Euro monatlich, bei den typischen Frauenberufen sind es nur 724 Euro. Auffallend sei zudem, dass der Frauenanteil dort am stärksten gestiegen sei, wo es schon vor Jahren mehr Frauen als in anderen männertypischen Berufen gegeben habe. "Das gibt Anlass zur Hoffnung, dass höhere Anteile irgendwann eine Sogwirkung entfalten und sich der Zuwachs junger Frauen im Laufe der Zeit steigert", schreiben die BIBB-Experten.
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