Finanzen

Bericht: Jeder zehnte Metaller ist Leiharbeiter

GDN - In den Metallberufen sind 11,2 Prozent der Beschäftigten Zeitarbeiter. Das berichtet die "Welt" unter Berufung auf Angaben des Arbeitsministeriums auf eine Anfrage der Linkspartei.
Damit sei der Anteil in der Branche mehr als viermal so hoch wie in der Gesamtwirtschaft (2,6 Prozent). Ähnlich hoch wie in den Metallberufen sei der Anteil nur noch in der Berufsgruppe Verkehr und Logistik mit 10,9 Prozent. "Gerade in Branchen, wo gute Gewinne gemacht werden, wird Leiharbeit strategisch als Alternative zu regulärer Arbeit eingesetzt, um die Löhne zu drücken und die Arbeitnehmerrechte zu schleifen", sagte der Linken-Fraktionsvize Klaus Ernst der "Welt". Extrem sei dies in der Automobilbranche, aber auch bei der Post, wie der aktuelle Tarifkampf zeige. Die durchschnittlichen Entgelte der Zeitarbeiter und Stammbeschäftigten liegen weit auseinander. Zeitarbeiter in Metallindustrie, Logistik und Verkehr verdienen im Schnitt rund 58 Prozent des Durchschnitts der anderen Arbeitnehmer - sind allerdings auch oft nur als Hilfskraft eingesetzt, berichtet die Zeitung. Zeitarbeiter in der Branche Verkehr und Logistik verdienen demnach 1.384 Euro, jene in der Metallerzeugung und -bearbeitung nach Angaben des Ministeriums 1.700 Euro. Linke-Politiker Klaus Ernst fordert angesichts dieser Entwicklung, den Einsatz von Leiharbeit auf maximal drei Monate zu begrenzen. Schon ab dem ersten Tag müsse mindestens gleich bezahlt werden. Arbeitsministerin Andrea Nahles (SPD) plant ein Gesetz zur Regelung der Zeitarbeit. Dabei beabsichtigt sie, die Höchstüberlassungsdauer auf 18 Monate zu begrenzen. Nach neun Monaten sollen die Zeitarbeiter den gleichen Lohn wie die Stammbelegschaft bekommen.
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