Entertaiment

Evi Sachenbacher-Stehle studiert jetzt Ernährungswissenschaften

GDN - Die zweimalige Ski-Langlauf-Olympiasiegerin und Biathletin Evi Sachenbacher-Stehle beginnt nach ihrem Karrierende ein Studium, um später als Ernährungsberaterin zu arbeiten. "Ich habe mich schon seit Jahren viel damit befasst, im vergangenen Sommer war mir dann klar, ich kann mich nicht weiter hängen lassen, ich muss wieder etwas tun, ich brauche wieder Ziele", so die 34-Jährige zur "Welt am Sonntag".
"Darum habe ich mich für dieses Studium entschieden. Drei Jahre, dann Bachelor." Die Berufswahl der gebürtigen Traunsteinerin entbehrt nicht einer gewissen Ironie. Bei Olympia 2014 in Sotschi war Sachenbacher-Stehle mit einer positiven Dopingprobe aufgefallen, danach für zwei Jahre gesperrt worden. Weil sie offenbar mittels eines kontaminierten Nahrungsergänzungsmittels die verbotene Substanz Methylhexanamin zu sich genommen hatte, wurde ihre Sperre später auf ein halbes Jahr reduziert. Sachenbacher-Stehle äußerte sich erstmals zu den extremen psychischen Belastungen nach ihrer positiven Dopingprobe. Nach der Rückreise nach Deutschland "traute ich mich anfangs nicht auf die Straße, das war die schlimmste Zeit meines Lebens." Medienvertreter hätten sogar versucht, auf Balkone von Nachbarn zu kommen, um sie auszuspionieren. "Das war brutal", so die ehemalige Athletin, es seien Momente gewesen, "in denen ich nur auswandern wollte, ganz weit weg, und nie mehr zurückkommen." Sachenbacher-Stehle zeigte Verständnis dafür, dass es den Menschen schwerfalle zu akzeptieren, dass sie nicht absichtlich gedopt habe. "Klar, es gibt so viele Dopingsünder, die gesagt haben, sie hätten nie etwas getan", erklärte sie. "Ich kann die Leute verstehen, würde nicht anders denken. Da war doch schon mal was, Turin 2006 (Sachenbacher-Stehle erhielt damals wegen erhöhter Blutwerte eine fünftägige Schutzsperre; d. Red.). Und jetzt schon wieder. Da hast du den Stempel: Doping positiv. Bei mir aber war lückenlos nachzuweisen, dass das Methylhexanamin zum einen in so geringer Konzentration in meinem Körper war, dass von keiner leistungssteigernden Wirkung ausgegangen werden konnte. Zum anderen konnte durch die Ermittlungen die Quelle mit dem Teepulver eindeutig identifiziert werden."
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