Musik

Park Stickney - Der mit der Harfe spielt

Weltmusik in der Kasseler Kreuzkirche


Park Stickney in der Kreuzkirche Kassel (Quelle: heldmann.photography)
Park Stickney
(Quelle: heldmann.photography)
GDN - Ein zweistündiges Konzert allein mit der Harfe? Geht das? Und wie das geht! Dies zeigte der New Yorker Jazzharfenist Park Stickney am Sonntagabend in der Kasseler Kreuzkirche. Das Publikum war begeistert.
Stimmungsvolles Ambiente beim Konzert
Quelle: heldmann.photography
Das Ambiente allein versprach schon ein besonderes Konzert. Die Kreuzkirche in Kassel wurde 1907 fertig gestellt, 1943 bei der Bombardierung Kassels zerstört und später wieder aufgebaut. Die runde selbsttragende Kuppel wölbt sich über dem Kirchenschiff und sorgt für eine außergewöhnliche Akustik. Diese hat sich die von der Kirchengemeinde getragene Initiative “Weltmusik in der Kreuzkirche“ zunutze gemacht. Mit regelmäßigen feinen Konzerten werden einerseits Menschen angesprochen, die sonst keinen Kontakt zu der Kirche im Vorderen Westen der nordhessischen Großstadt haben. Andererseits stellen die Konzerte einen Baustein zur vielfältigen Kulturszene Kassels dar, indem ein weiterer Auftrittsort erschlossen wurde. Diese Art von Musik findet sich sonst nur im Kulturzentrum Schlachthof und während der temporären Spielzeit im Kulturzelt. Ergänzt wird der akustische Genuss durch eine stimmungsvolle Beleuchtung, die die Künstler in ein warmes Licht setzt.
Virtuoses Spiel auf der Konzertharfe
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Kleine Geschichten zur Musik
Quelle: heldmann.photography
Park Stickney
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Allan Poteon und Park Stickney
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Bereits zum zweiten Mal war nun Park Stickney zu Gast. Während er bei seinem ersten Auftritt vor nunmehr mehr als zehn Jahren noch gemeinsam mit Rüdiger Oppermann, einem weiteren Harfenisten, auftrat, bestritt er dieses Mal ein Solokonzert. Wobei, ganz stimmt es nicht, denn überraschend gesellte sich im zweiten Abschnitt des Konzertabends Allan Poteon, ein in der Region bekannter Perkussionist, hinzu, der Stickneys Spiel bei einigen Stücken mit dezenten Rhythmen auf der Cajon begleitete. Mit kleinen Geschichten zu sich und seiner Musik stimmte Park Stickney sein Publikum auf die jeweiligen Stücke ein. Dabei reicht sein musikalisches Spektrum von klassischen Jazzkompositionen wie Dave Brubecks “Take Five“ bis hin zu Rockklassikern wie Queens “Bohemian Rhapsody“.
Schluss war erst nach mehreren Zugaben
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Stickneys Spiel auf der großen Konzertharfe zeigt das besinnliche Instrument in völlig neuem Gesicht: Virtuos, perkussiv und vielschichtig bei seinen eigenen Kompositionen wie bei Interpretationen anderer Komponisten. Er simuliert gleichzeitig die Rollen von Klavier, Saxofon und Bass und ersetzt so mit seinem Instrument eine ganze Combo. Nicht umsonst gilt er als der weltweit beste Jazzharfenist. Mit seinem rundum gelungenen Auftritt in der Kreuzkirche hat er an einem kalten Wintersonntagabend Herzen und Seelen seines Publikums erwärmt - und die Hände, die lang anhaltend Beifall klatschten zudem. Dafür, dass es der Weltmusikinitiative der Kirchengemeinde gelungen ist, diesen Ausnahmekünstler nach Kassel zu holen, gebührt ihr großer Dank.
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