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Hamburger Grünen-Fraktionschef warnt vor Wahlerfolg der AfD

(Quelle: über dts Nachrichtenagentur)
GDN - Der Spitzenkandidat der Hamburger Grünen, Jens Kerstan, hat eindringlich vor einem möglichen Einzug der Alternative für Deutschland (AfD) in die Bürgerschaft der Hansestadt am 15. Februar gewarnt. "Das ist eine reale Gefahr. Die AfD versucht in unverantwortlicher Weise, auf der Pegida-Welle zu surfen und parteipolitischen Nutzen aus den furchtbaren Geschehnissen in Frankreich zu ziehen", sagte Kerstan dem "Handelsblatt" (Online-Ausgabe).
Er würde sich daher "sehr wünschen, dass von der Wahl das Signal ausgeht, dass rechtspopulistische Bewegungen wie die AfD keine Chance an den Wahlurnen haben". In der Vergangenheit sei das nicht immer so gewesen. "Aber: Eine Schill-Partei 2.0 kann Hamburg nicht gebrauchen." Kerstan zeigte sich in diesem Zusammenhang glücklich darüber, dass es in Hamburg keine Demonstration der "Patriotischen Europäer gegen die Islamisierung des Abendlandes" (Pegida) gebe. Dessen ungeachtet hält er es für falsch, wenn anderswo der Pegida-Bewegung Gespräche angeboten werden. "Mit der Pegida-Spitze muss man keine Gespräche führen. Wenn man sieht, wie die Organisatoren sich trotz scheinbar moderater Forderungen immer mehr als Wölfe im Schafspelz entlarven, dann plädiere ich hier für klare Kante", sagte der Chef der Grünen-Fraktion in der Hamburger Bürgerschaft. "Mit Rechtspopulisten, die auf unverantwortliche Art und Weise Ressentiments schüren, sollten wir keinerlei Dialog führen." Auch Gespräche mit Pegida-Anhängern sieht Kerstan skeptisch. Es sei zwar Aufgabe der Politik, in die Bevölkerung hineinzuwirken. Das könne beispielsweise durch Gesprächsforen geschehen. "Allerdings stammen wohl viele der Pegida-Anhänger aus dem Nichtwählerbereich. Solche Leute sind für die Politik generell sehr schwer zu erreichen", sagte der Grünen-Politiker.
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