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Verteilung minderjähriger Flüchtlinge: Verband kritisiert Bayern-Vorstoß

GDN - Der Bundesfachverband Unbegleitete Minderjährige Flüchtlinge hat vor dem Asylgipfel am Donnerstag im Kanzleramt den bayerischen Vorstoß scharf kritisiert, jugendliche Asylbewerber künftig wie Erwachsene nach einem Quotensystem auf die Bundesländer zu verteilen. Dadurch sei das Kindeswohl massiv gefährdet, warnte Ulrike Schwarz vom Bundesfachverband in der "Berliner Zeitung" (Donnerstagsausgabe).
"Wir sollten nicht die Kinder verschieben, sondern die Kosten." Bislang werden die Jugendlichen, die ohne Angehörige nach Deutschland kommen, nicht wie die volljährigen Asylbewerber auf die Gemeinschaftsunterkünfte in den Ländern verteilt, sondern von den Jugendämtern in Obhut genommen. Das heißt, sie bleiben in dem Landkreis, in dem sie den ersten Kontakt mit den Behörden hatten. Für die traumatisierten Jugendlichen wären häufige Wechsel des Aufenthalts und der betreuenden Pädagogen eine weitere Belastung, erklärte Schwarz. Die Gefahr, dass sie sich dann der Inobhutnahme durch Untertauchen entziehen, steige.
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