Politik

Islamophobe Demonstration für den 1.12. in Kassel angekündigt

HoGeSA- und PEGIDA-Ablager ruft auf

Demonstrationsaufruf im Internet
(Quelle: http://pegida.de/category/kassel/termine-kassel/)
GDN - Für kommenden Montag, den 1.12., ist für Kassel eine rassistisch-islamfeindliche Demonstration unter der Bezeichnung "KAGIDA" (in Anlehnung an die "PEGIDA" in Dresden) angekündigt. Sie ist für 18:30 Uhr am Scheidemannplatz angekündigt.
Neben den anonym bleibenden Organisatoren rufen im Internet inzwischen auch Kasseler Hooligans aus dem Umfeld des KSV Hessen Kassel, NPD-Funktionäre aus Hessen und die Verschwörungstheoretiker der seit Jahren stattfindenden Kasseler so genannten "Montagswache" zur Teilnahme auf. Dem Vernehmen nach soll Anmelder der Demonstration mit Michael V. ein stadtbekannter Hooligan aus dem HogeSA-Umfeld sein. Auf den einschlägigen Seiten pedida.de outete er sich unter seinem Klarnamen als Organisator von "KAGIDA". Außerdem trat er am letzten Montag bei der “Montagswache“ für “KAGIDA“ auf.
Während die Initiatoren von HoGeSA noch um den Eindruck bemüht waren, als sei nicht prinzipiell der Islam das Feindbild sondern der vermeintlich “radikale Salafismus“, kaschieren Inititiativen wie “KADIGA“ ihr Feindbild nicht mehr. Sie reden gleich eine drohende Islamisierung des “Abendlandes“ herbei. In maßloser Selbstüberhöhung halten sich die Demonstrationsteilnehmer gerne für “Das Volk“. Sie konstruieren aus ihrem Islamhass eine Bedrohung, die so faktisch nicht existiert.
Auch wenn die Organisatoren in ihrem Aufruf ein Symbol der Antifaschistischen verwenden (ein in einen Papierkorb geworfenes Hakenkreuz), darf jeder mitmachen, von konservativem Wutbürger über die verschwörungstheoretischen “Aluhüte“ bis organisiertem Neonazi. Der Aufruf für “KAGIDA“ wirkt wie eine wilde Zusammenstellung aller derzeit aktuellen Themen der radikalen Rechten: “Überfremdung“, Unterwanderung des “Abendlandes“, Zerstörung “unserer Kultur“, Sozialleistungen und “unsere Gastfreundschaft“ ausnutzende “Ausländer“. Auch vor Geschichtsklitterung schrecken sie nicht zurück, wenn sie so tun, als sei das schlimmste am Nationalsozialismus die Bombardierung Kassels gewesen.
Sowohl die KAGIDA-Veranstaltung als auch die Seite bei Facebook bekamen innerhalb kurzer Zeit mehrere Tausend “Gefällt mir!“-Klicks. Auch wenn Aufmerksamkeit im Internet nicht gleichzusetzen ist mit tatsächlicher Relevanz, hat nicht zuletzt die HoGeSA-Demonstration in Köln gezeigt, dass das Mobilisierungspotential nicht unterschätzt werden darf. Daher muss damit gerechnet werden, dass sich mehr als die rund 30 bekannten gewaltbereiten Kasseler Hooligans und das halbe Dutzend "Montagsdemonstranten" am Montagabend auf dem Scheidemannplatz versammeln werden.
Linke Gruppen haben inzwischen in Kassel zu einer Gegendemonstration aufgerufen, die um 17:30 Uhr ebenfalls am Scheidemannplatz/Ecke Treppenstraße beginnen soll.
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