Kultur

48 STUNDEN NEUKÖLLN - Das Kunstfestival

48 STUNDEN NEUKÖLLN - Das Kunstfestiv


48 STUNDEN NEUKÖLLN - Das Kunstfestival (Quelle: Pressportmedia)
GDN - Das diesjährige Kunstfestival 48 Stunden Neukoelln 2014 steht unter dem Jahresthema “Courage“. Rund 300 künstlerische Projekte werden im Rahmen des Festivalwochenendes an etwa 200 Orten präsentiert. Daneben sind rund 100 Offene Ateliers und Galerien beteiligt und zeigen als assoziierte Orte
ihr eigenes Programm. An zwei großen zentralen Standorten werden kuratierte Ausstellungen präsentiert, die wichtige Aspekte des Jahresthemas artikulieren: in den Neukölln Arcaden in der Karl-Marx-Straße und in einem ehemaligen Supermarkt in der Böhmischen Straße (unweit des Richardplatzes). In der zentralen Ausstellung in den Neukölln Arcaden werden Projekte präsentiert, die unterschiedliche Aspekten eines politischen oder gesellschaftlichen Engagements behandeln. So fragt sich der Straßenfotograf Holger Biermann angesichts seines prekären Lebens als Künstler in Berlin: “Woher den Mut nehmen weiterzumachen?“
Zofia Nierodzinska dringt als Performerin allein und unabgesprochen in die männerdominierten Umgebung einer Shisha-Bar ein. Simon Maris stellt sein internationales Forschungsprojekt über die Einflussnahme von KünstlerInnen auf Problemfelder im urbanen Umfeld vor. Barbara Duisberg überführt Pressefotografie aus Tschetschenien und Rio de Janeiro in Malerei und Carla Mercedes Hihn verarbeitet ihre Erfahrungen während der Proteste im Gezi-Park in Istanbul. Weitere KünstlerInnen sind u. a. Kat Citroen, das Architektur- und Stadtplanungsduo CollageLab, Damian France, Vince van Geffen, Sabia Khan, Tanja Meyle, Christina Paetsch & Stefan Fahrnländer, Munich Kiev Queer, Tine Schumann und Robert Storkowy.
Im ehemaligen Supermarkt in der Böhmischen Straße stehen Projekte im Vordergrund, die das bestehende Finanzsystem hinterfragen und neu denken. Das Projekt “Dutch Courage“ (englisch für “sich Mut angetrunken haben“) von Janine Eggert, Marte Kiessling, Phillipp Ricklefs und Christofer Sage dreht die typische Berliner Vernissage um, auf der Kunst kostenlos konsumiert und für die Getränke bezahlt wird. Die Besucher sind aufgefordert, einen von KünstlerInnen gestalteten Bierkrug zu erwerben, in den dann Freibier ausgeschenkt wird. Das Museum des Kapitalismus ist eine Gruppe von etwa 30 Aktiven, die in ihren Projekten die Mechanismen des kapitalistischen Systems visualisieren und
gleichzeitig als überholt und museumswürdig kennzeichnen. Andere Themenfelder der Ausstellung sind der Kunstmarkt oder die internationale Privatisierung der Trinkwasserversorgung. Beteiligte KünstlerInnen sind u. a. Andrea Behrendt, das Frauenmuseum Berlin, Katrin Glanz, Annette Hollywood, Sven Kalden, Doris Koch, Elke Mohr und Ingeborg Lockemann, der Neuköllner Tauschring und Klaus Walter. Das Thema Queerness/LGBT ist in letzter Zeit in Neukölln immer sichtbarer und wichtiger geworden. An unterschiedlichen Veranstaltungsorten und in diversen Kunstkontexten werden daher Ausstellungen, Lesungen, Diskussionen,
Filmbeträge und Performances stattfinden, die das zum Teil unangepasste Leben in Neukölln darstellen oder den Blick auf Regionen in der Welt richten, wo sexuelle Diversität nur unter großen Gefahren gelebt werden kann. In einer Kulturnetzwerk Neukölln e.V. Anschreiben eigenen Festivalreihe werden queere Orte und Veranstaltungen zu einer “Rosa Route“ zusammengefasst, um nachhaltig ein Networking zwischen alten und neuen Institutionen, Künstler_innen und Mitbewohner_innen zu ermöglichen.48 STUNDEN NEUKÖLLN ist ein Forum für künstlerische Projekte aller Sparten der Berliner Kunstszene. Das Festival präsentiert und fördert Kunst, die einen Beitrag zur Diskussion aktueller gesellschaftlicher Themen leistet und diese reflektiert.
Seit der Gründung 1999 hat sich 48 STUNDEN NEUKÖLLN mit seinem Vorbildcharakter als Berlins größtes freies Kunstfestival etabliert. Die hier entstandenen künstlerischen Arbeiten wirken als Impulse weit über Berlin-Neukölln hinaus, beziehen Stellung zu gesamtgesellschaftlichen Fragen und fördern einen nachhaltigen Austausch mit der internationalen Kunstszene. 48 STUNDEN NEUKÖLLN wird organisiert und koordiniert vom Kulturnetzwerk Neukölln e.V. Eine Grundfinanzierung stellt das Bezirksamt Neukölln sicher. Viele weitere Stiftungen, Partner und Sponsoren tragen dazu bei, dass sich Neukölln mit seinem Kunstfestival alljährlich von seiner besten Seite präsentieren kann. Pressetext Kulturnetzwerk Neukölln e.V.
Für den Artikel ist der Verfasser verantwortlich, dem auch das Urheberrecht obliegt. Redaktionelle Inhalte von GDN können auf anderen Webseiten zitiert werden, wenn das Zitat maximal 5% des Gesamt-Textes ausmacht, als solches gekennzeichnet ist und die Quelle benannt (verlinkt) wird.