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Sam Bennett siegt bei Radklassiker im Massensprint

Radrennen Rund um Köln


195 Radprofis starteten zu "Rund um Köln" (Quelle: heldmann-images)
Sam Bennett (re.) siegt um Reifenbreite
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GDN - Das war ein hauchdünner Sieg, den Sam Bennett (Team NetApp- Endura) am Ostermontag auf der Ziellinie des Radklassikers “Rund um Köln“ herausfuhr. Mit bloßem Auge war nicht zu erkennen, dass er eine Reifenbreite vor Barry Markus (Belkin) lag. Platz 3 holte sich Lokalmatador Gerald Ciolek.
In Hückeswagen begann das Rennen
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195 Radprofis starteten kurz vor Mittag in Hückeswagen zur 98. Auflage des ältesten noch stattfindenden Radrennens. 192,6 Kilometer lagen vor den Fahrern, als der frühere Profifußballer Olaf Thon den Startschuss in der Kleinstadt im Bergischen Land gab. Neben dem Pro-Tour Team Belkin gehörte das deutsche Continental-Team NetApp, das in diesem Jahr mit einer Wildcard für die Tour de France geadelt wurde, zu den Favoriten. Auf der Rechnung musste man aber auch das südafrikanische Team MTN Qhubeka mit dem starken deutschen Sprinter Gerald Ciolek und dem Rückkehrer Linus Gerdemann haben. Andere, wie das 2015 als zweites deutsches Team in die zweithöchste Kategorie der Continental Teams aufsteigende Team Stölting oder das speziell für dieses Rennen zusammengestellte Nationalteam, verdienten ebenfalls Beachtung.
Ausreißergruppe bei der Bergwertung Bensberg
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Vier Sprint- und neun Bergwertungen gab es für die beiden Sonderwertungen. Die spektakulärste Zwischenetappe war auch in diesem Jahr der kurze, aber knackige Anstieg über Kopfsteinpflaster zum Schloss Bensberg in Bergisch Gladbach, der gleich zweimal zu bewältigen war. Während es bei den mehr als 3000 Amateuren kurz vor Erreichen dieser Passage geregnet hatte und es so auf dem rutschigen Belag zu einer Reihe von Stürzen kam, war die Straße wieder abgetrocknet, als die Profis dort ankamen.
Belkin führt das Feld in die Verfolgung
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Zu diesem Zeitpunkt hatte sich eine dreiköpfige Spitzengruppe vom Feld gelöst, das seinerseits durch einen Sturz eines Fahrers an einer Verkehrsinsel in zwei Teile aufgespalten war. Doch der Vorsprung der Ausreißer betrug nie mehr als rund eineinhalb Minuten. Gut eine Stunde, bevor die Fahrer mit Erreichen der Severinsbrücke in Köln die erste von drei der gut sechs Kilometer langen Runden am Rheinauhafen erreichen sollten, hatte das Feld die Gruppe wieder eingefangen. Zwar gelang es erneut einer Dreigruppe, etwas Vorsprung herauszufahren, doch der Betrug bei der ersten Überquerung der Ziellinie nur ca. 25 Sekunden.
Das Feld im Zielsprint in Köln
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So war für die zahlreichen Zuschauer, die in Köln ebenso dicht gedrängt an der Strecke standen wie zuvor schon in Hückeswagen, Overath, Bergisch-Gladbach und in den anderen Orten entlang der Strecke, erkennbar, dass alles auf einen Sprint hinauslaufen dürfte. Und so war es auch. In breiter Phalanx stürmte das Feld auf der breiten Bayernstraße in Richtung der Ziellinie. Gerald Ciolek, der Favorit wohl der meisten der sachkundigen Zuschauer, hatte sich ganz rechts gut in Position gebracht. Doch zwei andere Fahrer zeigten sich noch etwas stärker. Der Ire Sam Bennett und Barry Markus (NED) zogen in der Feldmitte davon. Das Zielfoto zeigte dann, dass Bennet um wenige Zentimeter vorne lag. Ciolek sicherte sich seinerseits auch nur knapp dahinter liegend den dritten Platz bei der Siegerehrung.
Siegerpodest mit Markus, Bennett und Ciolek (v.l.)
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Im nächsten Jahr wird das Traditionsrennen sich vom Ostertermin verabschieden und Mitte Juni stattfinden. Ein Jahr später feiert “Rund um Köln“ dann seinen einhundertsten Geburtstag. Da der Radsport in Deutschland offensichtlich seine Krise mit der jungen Generation der vielen Fahrer überwinden konnte, steht einer großartigen Geburtstagsfeier im Juni 2016 nichts mehr im Wege. Dazu dürften dann auch wieder viele Tausend Zuschauer und einige Tausend Breitensportler beitragen, die eine solche Veranstaltung erst zu dem machen, was sie ist. (Weitere Fotos von “Rund um Köln“ finden Sie unter “Fotogalerie“.)
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