Finanzen

Liechtenstein rechnet mit automatischem Bankdaten-Austausch ab 2016

GDN - Der automatische Austausch von Kundendaten bei Banken in Europa könnte nach Einschätzung von Liechtenstein in zwei Jahren an den Start gehen. Thomas Zwiefelhofer, stellvertretender Regierungschef und Wirtschaftsminister des Landes, sagte der "Welt am Sonntag": "Ich rechne mit einer raschen Umsetzung, voraussichtlich ab 2016. Die OECD hat den Standard bereits veröffentlicht, nun geht es um eine rechtssichere und effiziente Implementierung."
Künftig sollen Banken automatisch Kapitalerträge und Kontoeröffnungen den Finanzbehörden im Heimatland ihrer Kunden melden. Die sieben führenden Industrieländer (G7) und die Europäische Union wollen damit der Steuerhinterziehung Einhalt gebieten. Wirtschaftsminister Zwiefelhofer betonte, dass Liechtenstein kein Interesse an Schwarzgeld habe. Die Banken würden verstärkt auch auf ihre Kunden zugehen und eine Offenlegung ihrer Finanzen anregen. So ein Transformationsprozess brauche allerdings Zeit. "Gerade die hohe Zahl an Selbstanzeigen zeigt doch, dass die Finanzintermediäre konsequent an der steuerlichen Regularisierung ihrer Kunden arbeiten", so Zwiefelhofer. Allerdings könnten auch künftig so genannte Steuer-CDs mit Kundendaten auftauchen. "Das kann ich nicht ausschließen. Besser sind aber umfassende, zwischenstaatliche Abkommen."
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