Finanzen

Neue Studie zeigt Ausmaß der DDR-Zwangsarbeit

GDN - Deutsche Unternehmen haben offenbar in noch größerem Umfang von Zwangsarbeit in DDR-Gefängnissen profitiert, als bislang bekannt. Sie bezogen in den siebziger und achtziger Jahren zu günstigen Preisen Möbel aus Ostdeutschland, die dort von volkseigenen Betrieben hergestellt wurden, schreibt die "Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung".
Diese Betriebe ließen einen Teil der Arbeiten - insbesondere gesundheitsgefährdende - in Haftanstalten vornehmen. Insgesamt schufteten bis zu 30.000 Häftlinge für volkseigene Betriebe, auch in anderen Wirtschaftszweigen. Davon waren etwa zehn Prozent politische Gefangene. Jährlich wurden mindestens 200 Millionen D-Mark mit Waren umgesetzt, an denen Häftlinge mitgearbeitet hatten. Von den Exportgewinnen wurde ein Teil der westdeutschen DKP finanziert. Das sind die wesentlichen Erkenntnisse einer Studie der Stasi-Unterlagen-Behörde, über die die Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung (F.A.S.) vorab berichtet. Bei den deutschen Unternehmen, die von der Möbelherstellung in der DDR profitierten, handelt es sich um Kaufhäuser, Einrichtungshäuser und Versandhändler. Rund die Hälfte der betroffenen deutschen Unternehmen soll mittlerweile insolvent sein. Gegenüber der F.A.S. bestritten die verbliebenen Unternehmen, dass sie seinerzeit Kenntnis von Zwangsarbeit gehabt hätten.
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