Vermischtes

Rektorenpräsident weist Kritik an US-Forschungsaufträgen zurück

GDN - Der Präsident der Hochschulrektorenkonferenz, Horst Hippler, weist die Kritik an Forschungsaufträgen des US-Militärs für deutsche Universitäten zurück: "Grundsätzlich gibt es keinen Grund, das Verteidigungsministerium eines mit Deutschland eng verbundenen Staates als Projektträger auszuschließen", sagte Hippler dem "Handelsblatt" (Dienstagsausgabe). Unbedingte Transparenz sei nicht machbar, so der HRK-Präsident: "Es muss abgewogen werden, wie viel Transparenz möglich ist, ohne ein Projekt zu gefährden."
Bei Kooperationen mit Unternehmen beispielsweise "kann schon das Bekanntwerden des Forschungsgegenstands einen Nachteil im Wettbewerb bedeuten". Grundsätzliche Verbote lehnt Hippler ab, "jede Zivil- oder Friedensklausel beschränkt die grundgesetzlich garantierte Freiheit von Forschung und Lehre". Selbstverständlich seien dennoch Rechtfertigungsgründe für solche Einschränkungen denkbar, "zumal, wenn sie, wie der Friedensauftrag, Verfassungsrang haben". Daher müsse "jeder Forscher und gerade auch jeder Nachwuchsforscher die Möglichkeit haben, frei von ideologischen Vorurteilen sein Forschungsgebiet wählen zu dürfen". Die Freiheit der Forschung verbürge auch, dass der Wissenschaftler Verantwortung für seine Forschung übernehme. "Dieser Konflikt muss an jeder Hochschule durch einen möglichst schonenden Ausgleich dieser beiden Positionen gelöst werden", sagte Hippler.
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