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Ärger um neuen "Polizeiruf 110" aus Magdeburg

GDN - Die "Polizeiruf 110"-Premiere aus Magdeburg wird erst am 13. Oktober von der ARD ausgestrahlt - doch unter Sachsen-Anhalts Politikern sorgt der Krimi schon jetzt für Aufregung. Im ersten Fall "Der verlorene Sohn" ermitteln Claudia Michelsen und Sylvester Groth als Kommissare im rechtsradikalen Milieu.
Vertreter insbesondere der regierenden CDU sorgen sich um das Image ihres Landes und der Stadt Magdeburg. Christoph Bergner, ehemaliger Ministerpräsident von Sachsen-Anhalt und heute "Beauftragter der Bundesregierung für die neuen Bundesländer", sagte zu "Bild am Sonntag": "Rechte Gesinnung als ausgewiesenes Ostproblem im `Polizeiruf` klischeehaft darzustellen, wäre fatal." Es käme häufig vor, dass die neuen Bundesländer als Neonazi-Hort vorverurteilt würden. "Aber das ist ein falsches Bild." Der CDU-Landtagsabgeordnete Wigbert Schwenke hätte sich "mehr Fingerspitzengefühl" vom verantwortlichen Sender MDR gewünscht. "Es ist natürlich sehr bedauerlich, dass man sich die angeblich negative Seite der Stadt für den ersten Film zum Thema gewählt hat." Drehbuchautor Christoph Fromm kann die Aufregung nicht verstehen. Man könne den Film in vielen Städten Deutschlands erzählen, "aber natürlich hat auch Magdeburg ein Problem mit Rechtsextremismus". Zudem sei es nicht die Aufgabe eines `Polizeirufs`, Werbung für den Tourismus zu machen. "Es gibt im Internet einen Imagefilm über Magdeburg, den sich jeder anschauen kann."
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