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Fördergeld-Skandal in Sachsen-Anhalt weitet sich aus

GDN - Die Affäre um die Vergabe von Fördergeldern in Sachsen-Anhalt nimmt eine überraschende Wendung. Vor einer Woche deckte das "Handelsblatt" auf, dass die landeseigene Beteiligungsgesellschaft IBG sich mit vier Millionen Euro an einer Firma beteiligte, an der IBG-Chef Dinnies Johannes von der Osten selbst Anteile hielt.
Er musste daraufhin gehen. Nun zeigen Recherchen des "Handelsblatts" (Mittwochausgabe): Viel mehr Geld, 40 Millionen Euro, floss an etliche Firmen, die nur einen Eigentümer hatten. Sachsen-Anhalts Wirtschaftsminister Hartmut Möllring (CDU), der zugleich Aufsichtsratschef der Beteiligungsgesellschaft IBG ist, prüft den Vorgang. "Die Summen, mit denen die IBG an den Firmen beteiligt ist, ist außergewöhnlich hoch", sagte Möllring dem "Handelsblatt". "Zumal die Firmen aus Branchen kommen, die eigentlich nicht im Fokus der IBG stehen." Tatsächlich heißt es in der Selbstbeschreibung der öffentlichen IBG-Fonds: "Wir begleiten junge Unternehmen mit nachhaltigem und überdurchschnittlichem Wachstumspotenzial." Die betreffenden Firmen sind weder jung noch wachstumsstark, sondern wurden von der betreffenden Person schwer angeschlagen, teils aus der Insolvenz übernommen. Das ist laut IBG kein Ausschlusskriterium — steht aber keineswegs im Förderfokus. Trotzdem erhielt die Gruppe von 2005 bis 2013 rund 20 Prozent aller Gelder, die überhaupt von Sachsen-Anhalts Förderfirma IBG vergeben wurden.
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